Hat Spaß im Wasser die Krise überstanden? - Serbien hat kein Meer, könnte aber Spaßbäder exportieren
Spaßbäder und Freizeitparks waren in diesem Sommer für die meisten Bürger die einzige Zuflucht vor der dauernden Hitze. Aber obwoh es mehr Sonnentage als im Vorjahr gab, scheit es, dass die Finanzkrise zu einem Rückgang der Besucher in Spaßbädern beigetragen. Das behauptet Milan Slavinski, Marketingdirektor von "NCA Consulting", Unternehmen hinter dem Spaßbad am Srebrno jezero (dt. Silbersee). Die Beliebtheit der Spaßbäder hat aber auch nicht nachgelassen. Ganz im Gegenteil, man kündigt neue Investitionen in diesem Bereich an und als einer der Investoren erschein, wie das Wirtschaftsportal "eKapija" erfährt, die Stadt Belgrad.
Große Ungewißheit
- Für alle, die ihre Tätigkeit in der Tourismus- und Gastronomiebranche ausüben, war dieses Jahr wiel schwächer als 2011. Fast 40.000 Menschen haben im Vorjahr das Spaßbad am See Srebrno jezero besucht, genauso viel, hoffen wir, in diesem Jahr. Die Krise erlaubt uns nicht, mit einer Erhöhung der Besucherzahlen zu rechnen - sagte Slavinski in einem Interview für "eKapija".
- Die Badesaison ist noch nicht vorbei. 700 Gäste im Durchschnitt besuchen das Spaßbad jeden Tag. Nicht so schlecht in Hinsicht auf die Größe des Parks. Aber es ist schwer zu sagen, ob wir mit der Saison zufrieden sind. Wir sind nicht unzufrieden, aber auch nicht zuviel zufrieden, in Hinsicht auf das aktuelle Moment.
Man wünscht hier, dass diesjährig Saison möglichst alng dauert, dass der Spaßbad mindestens bis Mitte September eröffnet bleibt.
Erst am Ende der Saison und gründliche Analysen der Besucherzahlen und Möglichkeiten, kann man sagen, ob es Bedingungen für weitere Investitionen gibt. Ein Teil des diesjähriges Umsatzes sollte in die regelmässige Wartung des Spaßbads investiert werden. Es handelt sich aber nicht um eine größere Summen, betont unser Gast.
(Spaßbad am See Srebrno jezero)
- Es gibt nicht viel Aktivitäten, und deshalb nicht viel Kosten. 100% des Umsatzes bei Spaßbäder wird in der Badesaison gemacht, sowie 95% aller Kosten. Nur 5% der Kosten entfallen auf die Zeit außerhalb der Badesaison.
Sehr spannend war auch in Backi Petrovac. Die pompös angekündigte Eröffnung des größten Spaßbads in Serbien, "Petroland", war viel erfolgreicher als die erste Badesaison. 100.000 Badegäste besuchten "Petroland", aber man rechnete mit viel mehr.
- Das Wetter war wie bestellt, aber der Besuch könnte besser sein. Wir können jedoch mit der ersten Saison zufrieden sein. Diese Form der Unterhaltung ist ziemlich neu und unbekannt für die meisten Bürger. In ausländischen Spaßbädern fehlt es an Gästen nicht sogar beim kalten Wetter. Ihnen stehen Schwimmbecken mit Thermalquellen zur Verfüguung - erzählt Zoroslav Brtka, Direktor von "Petroland", für "eKapija".
Das Spaßbad in Backi Petrovac ist das einzige in Serbien mit Thermalwasser in allen Schwimmbecken. Man will hier einen großen Ballon montieren, damit sich Schwimm-Fans sogar bei niedrigeren Temperaturen unterhalten können. Ob diese Investition zum Anstieg der Besucherzahlen in "Petroland" im Winter beitragen wird, werden nicht in diesem Jahr erfahren. Im April 2012 wurde die erste Phase des Spaßbads in Backi Patrovac eröffnet. Bis Anfang der nächsten Badesaiosn will man das Angebot erweitern. Der Ballon gehört aber nicht zu diesem Plan.
- Wir setzen den Bau sofort nach dem Ende der Badesaison fort. Wir werden noch einige Wasserrutschen und Schwimmbecken zufüge, aber der Ballon kann nicht für diese Wintersaison fertig gestellt werden - so Brtka.
(Petroland)
Die Entscheidung über weitere Investitionen sollte, laut ihm, nach dem Ende dieser Saison getroffen werden. Bisher wurden 8,5 Mio. Euro in den Bau und in die Ausstattung des Spaßbads investiert. Der ganze Investitionszyklus, der noch zwei Jahre dauern sollte, kostet sogar 22 Mio. Euro. Das Spaßbad sollte dann eine Fläche von fast 26 ha einnehmen.
Lange Schlangen vor Wasserrutschen
Diesjährige Badesaison brachte manchen Spaßbädern in Serbien nicht viel Glück, aber es gibt auch jene, die zufrieden sind. Der Veterane über Aqua-Parks in Jagodina, in dem fast zwei Mio. Badegäste innerhalb von fünf Jahren registriert wurden, scheint es, von der Krise verschont zu sein.
3.600-4.000 Touristen besuchten in dieser Saison täglich das Spaßbad in Jagodina. Im Vorjahr wurden sogar 7.000 Gäste täglich registriert, aber in diesem Sommer gab es mehr Sonnentage, so dass man mit einer höheren Besucherzahl am Ende der Saison rechnet.
Die Kapaazitäten des Spaßbads sind jeden Tag völlig ausgelastet, behauptet der Geschäftsführer Bojan Veljkovic. Er sei sehr zufrieden mit der Saison, insbesondere in Hinsicht darauf, dass in diesem Jahr mehrere Spaßbäder in Serbien eröffnet wurden.
- 220.000 Badegäste haben im Vorjahr das Spaßbad in Jagodina besucht. Bisherige Analysen zeigen, dass wir das vorjährige Ergebnis um 10% übersteigen können.
Dank einem enormen Interesse der Touristen schreibt das Spaßbad in Jagodina von Anfang an gute Zahlen. Das ermöglicht neue Investitionen.
Anfang August 2012 wurde hier das achte Schwimmbad eröffnet. Der Aqua-Park sollte für die nächste Saison um 40 Ar erweitert werden, erfährt "eKapija".
(Gäste im Spaßbad in Jagodina)
- Das Projekt zur Erweiterung des Spaßbads um 30-40 Ar ist in der Prozedur. Wir möchten in der nächsten Saison ein Hallenbad eröffnen. Es gibt 5 Schwimmsport- und ein Wasserbalverein in Jagodina, so dass wir diese Investition brauchen. Wir werden dadurch auch unser touristisches Angebot erweitern und die Arbeitszeit (momentan von 10.00-18.00 Uhr) verlängern. Wir stellen Schwimmbecken später unseren Sportlern zur Verfügung.
Eine Erweiterung der Wasserfläche und neue attraktive Inhalte sind auch im Spaßbad in Arandjelovac, im Rahmen des luxuriösen Hotels "Izvor" vorgesehen. Noch Nichts ist präzis definiert, aber das Spaßbad wird sicher um noch ein Schwimmbecken mit mehreren Wasserrutschen erweitert werden.
- Das Spaßbad, in welches wir bisher 10 Mio. Euro investiert haben, erstreckt sich auf einer Fläche von 5 ha, einschließlich Parkplatz. Durch Investitionen in diesem und im nächsten Jahr sollte es bis Anfang der neuen Badesaison um eine Hälfte erweitert werden. Es handelt sich um eine Investition im Wert von mindestens 1,5 Mio. Euro.
Dass die erste Badesaison in Arandjelovac die Erwartungen der Geschäftsleitung erfüllt hat, beweisen die Besucherzahlen. Man hat täglich durchschnittlich 1.500 Gäste regisriert bzw. bis heute insgesamt 90.859 Gäste, erfährt "eKapija".
- Meist gefragt waren Tageskarten. Wir haben 67.000 verkauft. Außer Gästen aus Arandjelovac und der naheliegenden Städtchen Topola und Lazarevac sind hier auch Gäste aus Gornji Milanovac und sogar Jagodina gekommen. Unser Parkplatz für 500 Autos ist jeden Tag voll. Es gab Tagen, wenn 800 Autos vor dem Hotel "Izvor" geparkt waren.
(Spaßbad in Arandjelovac)
Belgrad bekommt endlich ein eigenes Spaßbad
10% der Gäste sind, laut Todorovic, Ausländer, aus ausländischen Firmen und Botschaften. Bewohner der serbischen Hauptstadt Belgrad dominieren aber in diesem Spaßbad.
So etwas kann niemanden überraschen, dem bekannt ist, dass die Stadt mit fast eineinhalb Mio. Einwohnern kein eigenes Spaßbad hat. "eKapija" erfährt aber, dass eines bald gebaut werden könnten - in Obrenovac.
Der Bürgermeister von Obrenovac, Miroslav Cuckovic, kündigte unlängst den Bau des ersten umweltfreundlichen Spaßbads an, im Rahmen des Hotels "Obrenovac", erfährt "eKapija" von den Gemeindeoffiziellen.
- Es gibt Investoren, interessiert am Kauf des Hotels "Obrenovac". Sie würden hier ein Spaßbad bauen lassen. Wenn die erhofften Investitionen scheitern, ist die Gemeinde bereit, den Bau eines Spaßbads selbst zu finanzieren.
Trotz aller Enttäuschungen ist die Begeisterung dafür noch immer stark. Kommunale Verwaltungen versuchen überall solche Investitionen zu realisieren. Spaßbäder könnten Bald auch in Loznica, Kragujevac und Bor gebaut werden.
Der stellvertretende Bürgermeister von Zrenjanin Cedomir Janjic kündigte den Bau eines Spaßbads als neue touristische Attraktion in der Vojvodina.
- Wir möchten nicht nur noch ein Spaßbad, sondern das beste Spaßbad in Serbien eröffnen. Wir haben bereits mit der Erstellung von Projekten begonnen und möchten ein Spaßbad, das das ganze Jahr über eröffnet ist.
Stadtoffizielle in Sokobanja, wo im Vorjahr ein Spaßbad gebaut wurde, betonen, dass es "um das wichtigste Investitionsprojekt in Sokobanja in den vergangenen 30 Jahren geht".
Investitionen in Spaßbädern trugen in den meisten Fällen zur erwünschten wirtschaftlichen Entwicklung und Entwicklung des Tourismus bei. Wir werden schon in der nächsten Badesaison sehen, wie sich die Krise weiterhin auswirken wird.
Ivana Bezarević