Predrag Bezbradica, Geschäftsführer der "Inso"-Filiale in Serbien - Neben Klinikzentren sind wir auch am Bau von Gefängnissen interessiert

Quelle: eKapija Mittwoch, 17.02.2016. 17:41
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(Predrag Bezbradica)

Bewohner von Niš können auf das neue, Hightech-Klinikzentrum stolz sein, erklärt Predrag Bezbradica, Geschäftsführer der "Inso"-Filiale in Serbien in einem Interview für das Wirtschaftsportal "eKapija".

Das italienische Unternehmen, eines der weltweit führenden, wenn es um Projekte im Gesundheitswesen geht, ist mit dem Bau und der Rekonstruktion des Klinikzentrums in Niš beauftragt. Das Unternehmen sei, laut Bezbradica, auch an anderen Projekten in Serbien interessiert.
eKapija: Ihr Unternehmen realisiert Projekte in der ganzen Welt - von Evropa, über Nahost, bis Karibik. Erzählen Sie uns, bitte, mehr vom Unternehmen "Inso" und seinen Aktivitäten.

- "Inso" ist Tochtergeselslchaft von "Condotte S.p.A.", einer der größten italienischen Baugruppen, mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,5 Mrd. EUR. Neben Italien sind wir in ganz Evropa und weltweit tätig.

"Inso" beschäftigt 350 Arbeiter und hat 2015 einen Jahresumsatz von 200 Mio. EUR gemacht. Das Unternehmen ist auf Projekte nach dem Prinzip "schlüsselfertig" im Gesundheitswesen spezialisiert. Das bedeutet: von der Planung, über den Bau, die Einrichtung und Ausstattung solcher Objekte mit der notwendigen medizinischen Technologie bis zur langfristigen Wartung und Verwaltung durch öffentlich-private Partnerschaft.

Wir gehören zu weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich, beschäftigen uns aber auch mit anderen Hightech-Projekte wie den Bau von Wolkenkratzern und Einkaufszentren.

In den letzten Jahren beschäftigen wir uns auch mit dem Bau von Hightech-Gefängnissen. Wir wurden mit dem Bau eines Gefängnis in Bozen in Italien im Wert von 50 Mio. EUR beauftragt - auch in der Form der öffentlich-privaten Partnerschaft. Es handelt sich um ein sehr umfangreichea und herausfordenrdes Projekt in diesem Bereich.

In Hinblick darauf, dass Serbien die Rekonstruktion der bestehenden und den Bau von neuen Gefängnissen seriös überlegt, sind wir, natürlich, auch an solchen Projekten in diesem Land interessiert.

eKapija: Wie kompliziert und komplex sind Projekte im Gesundheitswesen, die zu ihrem Kerngeschäft gehören?

- Projekte im Gesundheitswesen sind oft sehr komplex und kompliziert umzusetzen. Sie verlangen eine Menge Wissen und Erfahrung. Als Unternehmen, das in den 60er Jahren des 20. Jhs. gegründet wurde, besitzt "Inso" beides.

Die Errichtung eines Krankenhauses, des Gebäudes ist nicht so anspruchsvoll. Das unterscheidet sich nicht so viel vom Bau anderer Gebäude. Aber Installationen, die sehr komplex und anspruchsvoll sowohl für die Projektierung als auch für den Bau sind und die medizinische Ausrüstung und ihr Einbau - das macht diese Projekte so herausfordernd.

eKapija: Wie lange ist "Inso" bereits in Serbien tätig und wie sehen ihre Zukunftspläne aus?

- "Inso" ist in Serbien seit 2013 tätig und Belgrad ist seine Zentrale für ganz Ex-Jugoslawien.
Serbien investiert seriös in die Verbesserung des Gesundheitswesens. Die Europäische Union hat erhebliche Summen in ihren Fonds für diesen Zweck bereitgestellt, vor allem für vier Klinikzentren - in Niš, Belgrad, Kragujevac und Novi Sad.

Das Klinikzentrum in Niš, wo wir engagiert sind, wird bereits gebaut. Für das Klinikzentrum Serbiens in belgrad wurde bereits der Auftrag ausgeschrieben und die Angebote soltlen Mitte März eingereicht werden.

Wir bereiten uns sehr seriös dafür vor. Es handelt sich um ein umfangreiches und großes Projekt, besonders interessant, weil das Objekt sehr kompliziert zu bauen ist.

Nicht nur, dass der Bauauftrag an sich umfangreich ist, sondern der größte Teil des Klinikzentrums muss während der Bauarbeiten und der Rekonstruktion normal funktionieren.

eKapija: In Hinblick darauf, dass "Inso" weltweit tätig ist, können Sie uns sagen, wie groß das Projekt des Klinikzentrums in Belgrad im Vergleich zu anderen in der Welt ist?


- Es handelt sich, zweifellos, um sehr seriöse Investition, auf dem europäischen Niveau, um einen Bauauftrag im Wert von rund 90 Mio. EUR. Das Projekt ist großartig und von großer Bedeutung für Belgrad und ganz Serbien.

Wenn es um unsere internationalen Aktivitäten geht, haben wir vor zwei Monaten die "Champions League" im Bereich der Ausschreibungen für Krankenhäuser gewonnen. Es geht um das ÖPP-Projekt "Citta della salute" (Gesundheits-Stat) in Mailand im Wert von 260 Mio. EUR.

Wenn es um den Wert der Projekte geht, müssen wir immer den Markt berücksichtigen. Wir realisieren, z.B. in Katar ein Projekt für die medizinische Ausrüstung im Wert von 350 Mio. USD.

eKapija: "Inso" ist bereits mit dem Bau des neuen Klinikzentrums in Niš im Wert von 32 Mio. EUR beauftragt? Wie verlaufen die Arbeiten?


(Klinikzentrum Niš)

- Das Projekt des Klinikzentrums Niš ist Joint Venture unseres Unternehmens und Partners, "Italiana Costruzioni" und unser Kunde ist das Gesundheitsministerium Serbiens.

Der Auftrag umfasst die Errichtung eines neuen Objekts für mehrere Abteilungen sowie die Rekonstruktion eines unfertigen Objekts, in dem die Abteilungen für die Strahlentherapie, für die Radiologie, das Notfallzentrum, sowie die Zentren für Chirurgie und Intensivmedizin zu beherbergen sind.

Es handelt sich um neue 26.500 m2 und um fast 17.000 m2, die zu rekonstruieren sind. Wenn das Projekt realisiert ist, wird das Zentrum über 513 Krankenbetten verfüguen, über 80 Betten in der Intensivpflege, 6 für Organtransplantationen und 10 für die Krankenbeobachtung.

Wir werden, außerdem, einen Operationsblock mit 15 Operationssälen im bestehenden Gebäude sowie zwei Notaufnahmestationen bauen.

Wir arbeiten bereits daran. Das Gebäude ist fertig, und derzeit wird an der Ausstattung und Intallationen gearbeitet, und das ist, in Wirklichkeit, der komplexeste und anspruchsvollste Teil des Projekts. Wir sollten den Auftrag in den ersten Monaten 2017 vollenden und die Bewohner von Niš und seiner Umgebung werden bald ein neues Hightech-Klinikzentrum haben.

eKapija: Schließt der Auftrag auch die Ausstattung des Klinikzentrums mit medizinischen Geräten und Vorrichtungen ein?

- Nein, wir wurden nur mit den Bauarbeiten beauftragt, diesmal nicht mit der Lieferung von der Ausrüstung. Der Lieferauftrag dafür wurde, eigentlich, noch nicht ausgeschrieben.

Aus unserer Erfahrung ist es ideal, das Projekt zum Erwerb von der medizinischen Asurüstung parallel zum Projekt zum Bau eines Krankenhauses zu erstellen. Oder genauer gesagt, es ist immer leichter, wenn man am Anfang alles gemeinsam gestalten und planen kann.
Es ist einfacher und effizienter das parallel zu erledigen, aber es handelt sich wirklich nicht um eine unüberbrückbare Hindernis. Es gibt auch viele Fälle weltweit, wo man auf diese Weise gehandelt hat.

eKapija: Wie viel Arbeitskräfte sind derzeit am Projekt des Klinizentrums in Niš engagiert?

- Zwischen 100 und 130 Arbeiter, unserer und von unseren Partnern und Subunternehmern, abhängig von den Arbeiten, die ausgeführt werden.

Das Unternehmen "Inso" versucht, dort, wo seine Projekte sind, die Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sind Generalunternehmer, der für konkrete Arbeiten serbische Partner und Subunternehmer engagiert.

Beim Einstieg in einen neuen Markt wollen wir den Markt nicht "erobern", sondern mit örtlichen Partnern zu gegenseitiger Zufriedenheit zusammenarbeiten. Die Erfahrung und das Knowhow unserer Partner vor Ort sind von großer Bedeutung für uns.

"Inso" beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiter in Serbien - 5 aus Italien und 15 aus Serbien. Wir wollen diese Anzahl erhöhen, insbesondere, wenn sich unsere Erwartungen bezüglich der neuen Aufträge in Serbien verwirklichen.

eKapija: Wie sind Sie mit der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Staat zufrieden? Der Staat ist Investor bei diesem Projekt und die Adresse, an welche man sich für Genehmigungen u.Ä. wenden muss.

- Wir haben bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Das Gesundheitsministerium hat eine besondere Einheit für die Umsetzung des Projekts (Project Implemetation Unit) gebildet, welche die Realisierung des ganzen Projekts verfolgt, und mit der wir täglich sehr erfolgreich zusammenarbeiten und kommunizieren.

eKapija: "Inso" beschäftigt sich auch mit dem Bau von kommerziellen Gebäuden. Gibt es solche Pläne für den serbischen Markt?


- Ja, "Inso" hat viel Erfahrung mit verschiedenen Hightech-Projekten im Zivilsektor wie z.B. Wolkenkratzer. Ich möchte auf den Turm "Zlota 44" in Warschau hinweisen.

"Inso" sucht intensiv nach neuen Möglichkeiten in Serbien. Das gilt auch für das Projekt "Belgrad am Wasser", das meiner Meinung nach, großartig ist. Ich hoffe, dass es vollständig realisiert wird.

Wir werden sicher versuchen, an der Realisierung aller interessanten und entsprechenden Projekten teilzunehmen.


Miloš Vlahović

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